Programm | neues kino Basel  NEU: Unsere gescannten Plakate/Fliers in der Plakatsammlung 


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Grafik: Josephine Peters

November 2025
Culturescapes 2025

Frauen verschaffen sich Gehör
Das neue kino ist seit 2010 Kooperationspartner des Festivals Culturescapes. Das Festival versucht, Kultur und Landschaften zusammen zu bringen. Im Herbst 2025 steht erneut die Sahara im Fokus.
Die Sahara ist nicht nur eine grosse Wüste, sondern auch Lebensraum vieler Menschen. Ein Grossteil der im Norden der Sahara liegenden Länder erlebten 2011 Proteste, Grossdemonstrationen und Volkserhebungen, die zu grossen Hoffnungen Anlass gaben und unter dem Begriff «arabischer Frühling» zusammengefasst wurden. Auch wenn grosse Veränderungen ausblieben, gibt es viele Bereiche, in denen sich im kleineren Rahmen Sichtweisen verändert haben. Frauen verschaffen sich Gehör, stellen Forderungen und versuchen, sich gegen tiefsitzende patriarchale Praktiken zur Wehr zu setzen. Wir wählten sechs Filme (zwei Kurzfilme, zwei Spielfilme und zwei Dokumentarfilme) aus vier verschiedenen Ländern aus, bei denen Frauen Regie führten und die sich mit der Autonomie von Frauen beschäftigen.
Solitickets, für diejenigen, die sich einen Besuch bei Veranstaltungen von Culturescapes aktuell nicht leisten können, gibt es bis 48 Stunden vor Veranstaltungsbeginn via info@culturescapes.ch
Do 6.11. und Fr 7.11., 20h30
Sahbety - My Girl Friend
Von Kawthar Younis, EG 2022, 17 Minuten, AR/e
Ali sehnt sich verzweifelt nach Nähe und folgt dem Vorschlag seiner Freundin, der ihre Beziehung auf die Probe stellt. Der Plan nimmt unerwartete Formen an, als die Geschlechterrollen verschwimmen.
Big Little Women
Von Nadia Fares, EG/CH 2022, 86 Minuten, AR/EN/CH-D/d
Die schweizerisch-ägyptische Filmemacherin Nadia Fares porträtiert, ausgehend von einem Dialog mit ihrem Vater, der in Ägypten lebte, drei Generationen von Feministinnen. Die Demonstrationen auf dem Tahrir Platz und der Sturz von Mubarak ermöglichen freiere Debatten. Die Grande Dame des ägyptischen Feminismus, Nawal El Saadawi, wird interviewt und beeindruckt mit ihrer wachen Präsenz. Mit ihren Aussagen zu Jungfräulichkeit, Missbrauch und Eigenständigkeit eckte sie oft an und wurde vor 2011 deswegen inhaftiert. Sie ist Vorbild für eine junge Generation von Frauen. Die Filmemacherin begleitet drei junge Frauen bei den Diskussionen mit ihren Eltern, im Alltag, bei politischer Arbeit. Sie wollen finanziell selbständig sein, sich nicht binden und sehen die Familiengründung nicht als wichtigstes Ziel.
Do 13.11. und Fr 14.11., 20h30
Al-Sit
Von Suzannah Mirghani, SD/QA 2020, 20 Minuten, AR/e
In einem Baumwollbauerndorf im Sudan ist die 15-jährige Nafisa in Babiker verknallt, doch ihre Eltern haben ihre Ehe mit Nadir, einem jungen sudanesischen Geschäftsmann im Ausland, arrangiert. Nafisas Großmutter Al-Sit, die mächtige Dorfmatriarchin, hat ihre eigenen Pläne für Nafisas Zukunft. Doch kann Nafisa selbst entscheiden?
Adam
Von Maryam Touzani, MA/FR/BE 2019, 98 Minuten, AR/d/f
Abla lebt mit ihrer achtjährigen Tochter Warda in Casablanca und betreibt eine kleine Bäckerei. Nach dem Tod ihres Mannes ist sie mit ihren Aufgaben stark gefordert. Als die hochschwangere Samia an ihre Türe klopft und um Arbeit und einen Schlafplatz bittet, reagiert sie ablehnend. Warda stellt den Kontakt zur Fremden her, Abla nimmt sie schliesslich auf, sie hilft engagiert mit. Es entsteht eine zunehmend enge Beziehung zwischen den beiden, eine Solidarität zwischen diesen beiden Frauen, die berührend ist.
Sa 15.11., 20h30 - ciné sonderbar präsentiert
Anyab - Fangs
Von Mohammed Shebl, EG 1981, 100 Minuten, AR/e
Eine Panne zwingt Mona und Ali, die auf dem Weg zu einer Party sind, in einer nahegelegenen Villa Hilfe zu suchen. Kein geringerer als Graf Dracula ist der Hausherr – und er hat zusammen mit seinen Vampirkomparsen nichts Gutes im Sinn!
Dieses bewusstseinserweiternde und unautorisierte Remake der Rocky Horror Picture Show ist ein sonderbarer Low-Budget-Rohdiamant. Ein Film, der sich nicht entscheiden will, ob er Musicalschmonzette, Satire oder Gruselkino ist. Mit seinen spitzen Fangzähnen saugt dieses charmante Machwerk gleich mehrere Vorbilder aus und liefert mit demselben Biss einen sardonischen Kommentar zur ägyptischen Gesellschaft der 1980er. Disco-Glitzer und Klassenkampf, Glam-Horror und Sexualpolitik. Verwirrend, entnervend, beglückend!
Do 20.11. und Fr 21.11., 20h30
Oufsaiyed Elkhortoum - Khartoum Offside
Von Marwa Zein, SD/DK/NO 2019, 75 Minuten, AR/e
Eine Gruppe außergewöhnlicher junger Frauen in Khartum ist entschlossen, professionell Fußball zu spielen. Sie sind bereit, sich dem Verbot der islamischen Militärregierung des Sudan zu widersetzen und akzeptieren kein Nein. Ihr Kampf um die offizielle Anerkennung als sudanesisches Frauennationalteam ist furchtlos, mutig und oft zum Lachen. Durch das intime Porträt dieser Frauen über mehrere Jahre hinweg verfolgen wir ihre Momente der Hoffnung und Enttäuschung. Obwohl der nationale Fußballverband FIFA Gelder für die Frauenteams erhält, wird dieses Team weiterhin marginalisiert. Doch es gibt neuen Hoffnungsschimmer, als die Wahlen innerhalb des Verbandes einen echten Wandel des gesamten Systems bedeuten könnten.
Sa 22.11., 20h30 - Wieder im Programm! Freier Eintritt/Kollekte.
No Other Land
Von Yuval Abraham+Basel Adra, Palästina/Norwegen 2024, 95 Minuten, Arabisch/deutsche+französiche Untertitel
Die Filmpremiere an der Berlinale hat in den deutschen Medien einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Weshalb? In Masafer Yatta, einem Gebiet südlich der Stadt Hebron im besetzten Palästina, wehrt sich eine Gruppe, die sich «Youth of Sumud» nennt, mit gewaltfreien Mitteln gegen die andauernde Enteignung von Land und der ethnischen Säuberung des Gebiets zugunsten jüdischer Siedlungen samt Truppenübungsplatz der israelischen Armee. Aus der Zusammenarbeit des israelischen Friedensaktivisten Yuval Abraham und dem Palästinenser Basel Adra ist ein Film entstanden, der den stetigen Kampf gegen gewalttätige Siedler und die israelische Armee dokumentiert. Es ist die wahre Geschichte zweier Freunde, welche in diesen Tagen die politischen Eliten und ihre eingebetteten Berichterstatter in Rage bringt. Sehenswert, gerade deshalb!
Do 27.11. und Fr 28.11., 20h30
Aala Kaf Ifrit - Beauty and the Dogs
Von Kaouther Ben Hania, TN/FR 2017, 100 Minuten, AR/e
Die junge Studentin Mariam lebt fern ihrer Familie in einem Student:innenwohnheim in Tunis. Als sie gemeinsam mit Kommilitoninnen und Kommilitonen eine illegale Party veranstaltet, lernt sie den geheimnisvollen Youssef kennen, mit dem sie die Party verlässt. Bei einem romantischen Spaziergang am Strand werden die beiden von drei Polizisten aufgehalten, die anschließend Youssef in Handschellen legen und Mariam brutal im Polizeiwagen vergewaltigen. Als die beiden entkommen können und versuchen, den Fall zur Anzeige zu bringen, sehen sie sich einer komplexen Infrastruktur aus toxisch-männerdominierten Behörden, konservativ-frauenfeindlichen Gesellschaftsbildern und einem ungerechten Rechtssystem ausgeliefert. Es beginnt ein schmerzhafter Kampf um Gerechtigkeit, nicht nur für Mariam persönlich, sondern auch für einen wichtigen Präzedenzfall von Menschenrecht.
Sa 29.11., 18h - Centre Català de Basilea and Transhumant Festival present
THE LAST PAELLA
Von Ramon Villegas Guix+Marc Parramon Bori, ES/CT 2025, 22 Minuten, CAT/e
The last service at the Cabrera restaurant before its generational handover.
MONTSERRAT INTEGRAL 107
Von Biel Macià, ES/CT 2024, 85 Minuten, CAT/e
Two climbers embark on the ambitious adventure of carving a route connecting the 107 peaks of the Montserrat massif. This captivating documentary chronicles their impressive week-long expedition as they navigate challenging terrain, overcome obstacles, and immerse themselves in the breath-taking beauty of the mountains.
Sa 27.12., 20h30 - Wieder im Programm! Freier Eintritt/Kollekte.
No Other Land
Von Yuval Abraham+Basel Adra, Palästina/Norwegen 2024, 95 Minuten, Arabisch/deutsche+französiche Untertitel
Die Filmpremiere an der Berlinale hat in den deutschen Medien einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Weshalb? In Masafer Yatta, einem Gebiet südlich der Stadt Hebron im besetzten Palästina, wehrt sich eine Gruppe, die sich «Youth of Sumud» nennt, mit gewaltfreien Mitteln gegen die andauernde Enteignung von Land und der ethnischen Säuberung des Gebiets zugunsten jüdischer Siedlungen samt Truppenübungsplatz der israelischen Armee. Aus der Zusammenarbeit des israelischen Friedensaktivisten Yuval Abraham und dem Palästinenser Basel Adra ist ein Film entstanden, der den stetigen Kampf gegen gewalttätige Siedler und die israelische Armee dokumentiert. Es ist die wahre Geschichte zweier Freunde, welche in diesen Tagen die politischen Eliten und ihre eingebetteten Berichterstatter in Rage bringt. Sehenswert, gerade deshalb!
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